Landmarken, 2014
Serie von 9 Fotografien, je 18 x 24 cm, S/W-Baryt, gerahmt
So genannte Landmarken begegnen einem überall in den Werbebroschüren über das Ruhrgebiet, im Internet etc. Sie sollen als Denkmäler fungieren. Doch Denkmäler für was? Die Art ihrer Vermarktung scheint vor allem an eine Technikgeschichte zu erinnern, an etwas Erhabenes, Außermenschliches. In ihrer aufpolierten Darstellung wirken sie oft kalt und abstrakt. Dieser Künstlichkeit widmet sich diese Arbeit im Besondern.
Es sind gegen die Sonne fotografierte Bilder, was kein Fotograf, der an einem ausgewogenen Foto und gut belichteten Negativ interessiert ist, machen würde. Der Himmel: weiß ausgebrannt, die Gebäude: zur Mitte hin immer dunkler und unterbelichteter, einem Loch gleich; ein grafischer und extremer Hell-Dunkel-Kontrast. Was können uns diese Denkmäler noch in ihrer jetzigen Form als leere Hüllen zeigen?
o.T. (Wäsche), 2014
26 x 21 cm, C-Print gerahmt
Eines der klassischen Fotografieerzählungen des historischen Ruhrgebiets ist die Leine mit sauberer Wäsche im Garten, die nach wenigen Stunden verrußte. Also hing ich während meines Aufenthaltes im Ruhrgebiet einen kleinen Stofffetzen aus meinem Fenster, auf der Suche nach den letzten Rußpartikeln.
Bilder der Anderen, 2014
Ton-Installation von Interviews mit Fotografen aus dem Ruhrgebiet, verschiedene Längen
Anstatt den drei Millionen Negativen über das Ruhrgebiet, die das Ruhrmuseum beheimatet, einfach ein paar neue hinzuzufügen, wollte ich diejenigen befragen, die es zum Fotografieren seit Jahren und Jahrzehnten hinaus auf die Straßen treibt, die überhaupt erst das Material für ein mögliches visuelles Gedächtnis liefern. Aus diesen Gesprächen fügte ich diese Audioarbeit zusammen. Kein Bild, nur Ton.
Wie bewusst sind sich diese Fotografen der Bilder, die sie (re)produzieren? Gibt es einen speziellen fotografischen Blick? Was ist das Charakteristische des Ruhrgebiets, damals, heute? Mich interessierte, welche Gedanken und Überlegungen hinter den Fotos stecken. Wie über Bilder gesprochen wird, vielleicht auch über die Grenzen eines fotografischen Bildes.
Hauptsächlich ältere Fotografen und Fotografinnen wurden von mir befragt, die sozusagen einer aussterbenden Spezies angehören: die Art, wie sie Fotografie sich aneigneten, wie Bildjournalismus und Presse funktionierten und wie die analogen Bilder zirkulierten. Ich gehöre einer Generation an, die während des Übergangs vom so genannten analogen zum digitalen Zeitalter aufgewachsen ist.
Mit dem Sterben der Industrie, (ob nun Kohle, Stahl oder Auto) haben nicht nur die ganzen Industriearbeiter und Zulieferer ihren Broterwerb verloren , sondern sind auch den Fotografen ihre Auftraggeber und noch mehr ihre Sujets verloren gegangen! Heute scheint mir die Fotografie vor der Frage zu stehen: wie weiter... was abbilden im Ruhrgebiet?
Interviewte: Brigitte Krämer, Karl-Heinz Jardner, Bernd Landmack, Joachim Schumacher, Bettina Steinacker, Manfred Vollmer
Landmarken, 2014, Serie von 9 Fotografien, je 18 x 24 cm, S/W-Baryt, gerahmt
So genannte Landmarken begegnen einem überall in den Broschüren über das Ruhrgebiet, im Internet etc. Sie sollen als Denkmäler fungieren. Doch Denkmäler für was? Die Art ihrer Vermarktung soll vor allem an eine Technikgeschichte erinnern, an etwas Erhabenes, Außermenschliches. In ihrer aufpolierten Darstellung wirken sie oft kalt und abstrakt. Diese Künstlichkeit stellt die Fotoserie Landmarken besonders heraus. Es sind gegen die Sonne fotografierte Bilder, was kein Fotograf, der an einem ausgewogenen Foto und gut belichteten Negativ interessiert ist, machen würde. Der Himmel weiß ausgebrannt, die Gebäude zur Mitte hin immer dunkler und unterbelichteter, einem Loch gleich; ein grafischer und extremer Hell-Dunkel-Kontrast. Was können uns diese Denkmäler noch in ihrer jetzigen Form als leere Hüllen zeigen?
o.T. (Wäsche), 2014, 26 x 21 cm, C-Print gerahmt
Eines der klassischen Fotografieerzählungen des historischen Ruhrgebiets ist die Leine mit sauberer Wäsche im Garten, die nach wenigen Stunden verrußte. Also hing ich während meines Aufenthaltes im Ruhrgebiet einen kleinen Stofffetzen aus meinem Fenster, auf der Suche nach den letzten Rußpartikeln.